Fachtagung "Hauptsache´s knallt!" - geschlecht sucht konsum


Überblick
Wann & wo:
25.10.2023, 08:30 - 16:30
Uhr im Hygiene-Museum Dresden - Marta-Fraenkel-Saal - Lingnerplatz 1, 01069 Dresden

Wer:
Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit sowie Interessierte am Fachthema

Anmeldungen:
bitte unter:
Fachtagung@posteo.de
Kosten:

Empfängerin: Frauen für Frauen e. V.

IBAN: DE18850900002718561003

BIC: GENODEF1DRS


Beitrag: 85€
Betreff: geschlecht sucht konsum

Wenn Sie eine Rechnung benötigen, geben Sie das bitte unter Angabe Ihrer Rechnungsadresse bei der Anmeldung mit an. Ihnen kommt die Rechnung dann digital zu.
Veranstalter*innen:
- Fachstelle für Suchtprävention und Konsumkompetenz Dresden, Diakonie Dresden
- Bildungsprojekt "Respekt beginnt im Kopf" im Gerede e.V.
- Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* Dresden, Trägerkooperation VSP e.V. und Frauen für Frauen e.V.
- Fachstelle Jungen*arbeit im Männernetzwerk Dresden e.V.

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Fachtagung "Hauptsache´s knallt!"
geschlecht sucht konsum

Tagesablauf
8:30 Ankommen
9:00 Eröffnung und Grußwort
Eröffnung der Veranstalter:innen
Grußwort der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dresden Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah

9:30 Input - Referat 1
:
"Einführung in Begrifflichkeiten des Substanzgebrauchs und der Drogen- und Suchthilfe"

Andrea Piest | Vorstand der Bundesinitiative für sexualiserten Substanzgebrauch BISS | Fachreferentin für niederschwellige Hilfen und Gesundheitsförderung im Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. | Koordination des Präventionsangebotes SONAR Safer Nightlife Berlin

Andrea Piest gibt eine Einführung in die Begrifflichkeiten des Substanzgebrauchs und stellt Diagnosekriterien vor. Als Fachkraft fällt es nicht immer leicht, zwischen Probierkonsum und problematischem Gebrauch zu unterscheiden. Um das Thema Substanzgebrauch ganzheitlich einzuschätzen, lohnt es sich, die Lebenswelt der Adressat:innen einschließlich ihrer Konsummotive zu betrachten. In diesem Referat werden Konsummotive von jungen Menschen vorgestellt. Es wird beleuchtet, was Fachkräfte brauchen und beachten sollten, um zwischen Probierkonsum und "problematischem" Konsum zu unterscheiden.

10:30 Pause

10:45 Input - Referat 2
:
"Substanzgebrauch | gesellschaftliche Einordnung | Promotoren und Intentionen"

Dr. Martin Viehweger | Gründungsmitglied und Vorstand der Bundesinitiative für sexualiserten Substanzgebrauch BISS | Organisation des Arbeitskreises "Trans*affirmative Medizin | Arzt für Infektiologie | Aktivist für sexuelle Gesundheit Berlin Zürich

Sexualisierter Substanzkonsum beschreibt den Gebrauch bestimmter chemischer, psychoaktiver schmal Substanzen zum Abbau von Hemmungen und zur Verstärkung (Steigerung) des eigenen sexuellen Empfindens. Je nach Wirkung werden die Substanzen als "Upper" (aktivierender Rausch) oder "Downer" (entspannender Rausch) bezeichnet. Verschiedene Befürworter beabsichtigen den Konsum, der oft unproblematisch verläuft und im Rahmen des schwulen Coming-outs bzw. bei der sexuellen Identitätsfindung einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert einnimmt. Das Ausmaß an Risiken und Problemen ist jedoch und oft schwer aus verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen. Der "rekreative" Substanzkonsum im Nachtleben ist davon nicht immer klar abzugrenzen. Queere Menschen konsumieren vergleichsweise häufig psychoaktive Substanzen und sind daher überproportional von gesundheitlichen Problemen betroffen, die möglicherweise mit dem Substanzkonsum zusammenhängen. Besteht daher ein Bedarf an zielgruppenspezifischen Präventions, Beratungs- und Behandlungsangeboten? Wo gibt es Überschneidungen, wo gibt es Unterschiede? Müssen die Informationen zur Schadensminderung differenzierter an die verschiedenen Konsumenten angepasst werden? Dr. Martin Viehweger gibt einen kurzen Input zu Substanzwissen, Konsum/Missbrauch und möglichen Unterstützungsangeboten und öffnet den Raum, um gemeinsam über aktuelle Bedürfnisse zu sprechen.


11:45 Mittagspause | Messestände
12:45 Workshopphase


Workshop 1: "Kleine Substanzkunde und aktuelle Trends"
Andrea Piest | Fachreferentin für niederschwellige Hilfen und Gesundheitsförderung im Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. | Koordination des Präventionsangebotes SONAR Safer Nightlife Berlin | Vorstand der Bundesinitiative für sexualisierten Substanzgebrauch BISS
Andrea Piest stellt aktuelle Trends vor und kommt mit den Teilnehmenden zu klassischen Substanzen ins Gespräch. Die Fachkräfte können sich darüber austauschen, wie ihre Adressat:innen selbstbestimmt gesundheitsbewusste Entscheidungen treffen lernen und wo es geeignete Hilfestellungen und Informationsmöglichkeiten für die Fallarbeit gibt.


Workshop 2: "Medienkompetenz bei Jugendlichen. Wie gelingt Selbststeuerung?"
Petra Fürstenberg
| Diplom Psychologin | Suchtberatungs- und Behandlungsstelle GESOP gGmbH Dresden
In den letzten 15 Jahren hat sich die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Medienkonsum von Jugendlichen erheblich geschärft und ausdifferenziert. Klarheit besteht darüber, dass die Entwicklung von medienkompetentem Verhalten bei Jugendlichen ein (neuer) Erziehungsauftrag ist. Die Frage bleibt, wie Eltern und Fachkräfte junge Menschen in ihrer Medienmündigkeit hilfreich und nachhaltig unterstützen können. Aus dem Blickwinkel der Suchtberatungsstelle besteht zwischen exzessivem Medienkonsum und der Entwicklung einer Suchterkrankung ein schmaler Grat, den wir nutzen wollen, um Jugendlichen bei einem selbstgesteuerten und reflektierten Verhalten im Umgang mit Medienangeboten zu unterstützen. Ihre Methoden und Gesprächsangebote stellt Petra Fürstenberg dazu in diesem Workshop vor.

Workshop 3: "Essstörungen und Sucht"

Karen Isaak | Kreativtherapeutin B.A. | Psychologische Beraterin im *sowieso* Frauen für Frauen e.V. Dresden
Von den verschiedenen Formen der Essstörungen sind nach wie vor überwiegend Frauen* betroffen. In diesem Workshop wird ein geschlechtsspezifischer Blick auf Fragen zu Essstörungen und Sucht geworfen. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Suchtverhalten und Essstörungen? Welche Unterstützung ist hilfreich für Betroffene? Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es? Und welcher Geschlechtsspezifik unterliegen die verschiedenen Formen von Essstörungen?
Diese und weitere Fragen werden im Workshop diskutiert. Sie sind eingeladen, einem Input zum Thema zu lauschen und anschließend Fragen zu stellen und Erfahrungswissen zu teilen, um sich umfassend zum Thema Essstörungen zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen.

Workshop 4: "Das Phänomen der Muskel- und Fitnesssucht" - eine "männliche" Essstörung?

Dr. phil. Roland Müller | Fachpsychologe für Psychotherapie FSP | Projektleiter PEP Prävention Essstörungen Praxisnah Bern | Fitnesstrainer SAFS | Angebotsleiter Muskel- und Fitnesssucht
In diesem Workshop werden in einem ersten Teil theoretische Hintergründe zur Muskel- und Fitnesssucht, im Fachbegriff Muscle Dysmorphia, vorgestellt und auf Wissensfragen der Teilnehmer:innen eingegangen. Was genau ist eine Muskelsucht? Wer ist betroffen? Wie entwickelt sich die Krankheit und welche Einflussfaktoren sind bekannt? In einem zweite Teil wird die dialogische Arbeit aus der Prävention zu Ess- und Körperbildstörungen am Beispiel der Muskelsucht vorgestellt und mit Teilnehmer:innen geübt. Diese erhalten so ein praktisches und erprobtes Werkzeug, das sie im Kontakt mit Personen „at risk“ aber auch Betroffenen anwenden können.

Workshop 5: "Alkohol - die Einstiegsdroge"

Mitarbeitende der (apo)THEKE – Fachstelle für Suchtprävention und Konsumkompetenz – Diakonie Dresden
Reden wir über Drogen, ist Alkohol meist der unsichtbare Elefant im Raum. Als Fachkräfte der Jugendarbeit reproduzieren wir zu oft ein fehlerhaftes Bild von den harmlosen legalen Drogen und den gefährlichen illegalen Drogen. Dadurch wird Alkohol oftmals verharmlost oder weniger beachtet. Gerade bei Alkohol lohnt es sich, genauer hin zu schauen. Wir wollen gemeinsam diskutieren, wie wir durch einen veränderten Umgang mit dem Thema Alkohol eventuell auch ein anderes (Konsum-)Bewusstsein bei anderen Substanzen schaffen können.

Workshop 6: "Cannabis - Jugendarbeit und Cannabislegalisierung"
Mitarbeitende der (apo)THEKE – Fachstelle für Suchtprävention und Konsumkompetenz – Diakonie Dresden

Vor welche Herausforderungen werden Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe durch den Cannabiskonsum der Adressat:innen gestellt? Wie wirkt sich die Legalisierung auf die professionelle Arbeit aus? Welche Regelungen gelten gegenwärtig nun in Deutschland hinsichtlich Cannabis? In diesem Workshop können Erwartungen in Bezug auf die Cannabislegalisierung ausgetauscht sowie Fragen gestellt und diskutiert werden: Wie wird die Cannabis-Legalisierung das Konsumverhalten der Adressat:innen verändern?
*Die Anmeldung zu Ihrem Workshop erfolgt am Tag vor Ort.

14:45 Kaffeepause
15:15 Output - Referat 3:
"Medienkompetenz versus Abhängigkeitsentwicklung. Welche geschlechterspezifischen Unterschiede und Erklärungen gibt es?"
Petra Fürstenberg | Diplom-Psychologin | Suchtberatungs- und Behandlungsstelle GESOP gGmbH Dresden

Petra Fürstenberg stellt Faktoren für eine problematische Mediensozialisation und Entwicklung einer abhängigen Mediennutzung vor. Dabei wird die Frage aufgegriffen, welche Nutzungsmotive Jugendliche haben und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede im Medienverhalten bestehen.

16:15 Verabschiedung | Feedback

16:30 Ende

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